Tag 12 von 100 - 03.08.2020

Länderspiel: Südwestdeutschland - Italien-B 2:1

26. März 1939, Frankfurt, 12.000 Zuschauer

Fotos: Eric Lindon; PPS vom 27.03.1039
Fotos: Eric Lindon; PPS vom 27.03.1039

Faktisch wird für Fritz Walters erstes Spiel in der deutschen Nationalmannschaft die Partie vom 14. Juli 1940 gewertet, als Deutschland im Frankfurter Waldstadion Rumänien mit 9:3 geschlagen hat. Dies trifft zu, wenn man den ersten Einsatz in einer A-Nationalmannschaft meint. Erstmals ein Trikot mit dem Adler des DFB auf der Brust absolvierte Fritz Walter jedoch bereits am 26. März 1939, als eine Auswahl der Südwest-Gaue gegen eine B-Auswahl aus Italien antrat. Vergleichbar wäre diese Spielkategorie etwa mit der heutigen U21-Nationalmannschaft. Also eine Art "kleines" Länderspiel. Für die Partie auf dem Frankfurter Sportfeld am Riederwald nominierte Reichstrainer Sepp Herberger ausnahmslos talentierte junge Nachwuchsspieler aus dem Südwesten. Mit dabei natürlich auch der 18-jährige Fritz Walter. Auch wenn dem Lauterer Nachwuchsstürmer an jenem Sonntag kein Tor gelang, so bestach er doch mit seiner Spielanlage und seiner Kreativität. So jedenfalls urteilte die damalige Fachpresse. "Ausgezeichnetes leistete der Kaiserslauterer Halbstürmer Walter im Feldspiel. Seine Vorlagen und seine Ideen waren immer von taktisch klugen Richtlinien getragen, nur ließ er seinen sonst so gefürchteten Schuss vermissen – nur zwei- oder dreimal knallte er das Leder auf das italienische Tor", schrieb die NSZ-Rheinfront am darauffolgenden Montag. Nur knapp 12.000 Zuschauer sahen im ersten Durchgang eine überragend auftretende deutsche Nachwuchself. Die deutsche Auswahl führte bis zum Halbzeitpfiff gegen die hoch gehandelten Tifosi durch zwei Tore von Franz Dosedzal vom FSV Frankfurt bereits mit 2:0! Im zweiten Durchgang dann vertauschte Rollen. Die Gäste kamen mit engagierterem und offensiverem Spiel noch zum Anschlusstreffer. Für Fritz Walter war der Einsatz eine Feuertaufe, die er mit Bravour meisterte und sicher auch ein wichtiger Türöffner für seine erste Berufung in die A-Nationalmannschaft etwas mehr als ein Jahr später.

 

mg

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