Tag 35 von 100 - 26.08.2020

Testspiel: Wehrmachtself Schwarz-Weiß Metz - 1. FC Kaiserslautern 3:9

07. September 1941, Metz, Zuschauerzahl unbekannt, vier Tore von Fritz Walter

Fotos: Eric Lindon, Metzer Zeitung vom 08.09.1941
Fotos: Eric Lindon, Metzer Zeitung vom 08.09.1941

In allen deutschen Truppenteilen hatten sich auch während des zweiten Weltkrieges Fußballmannschaften etabliert, die an ihren Standorten oder an anderen Austragungsorten regelmäßig gegen lokale Vereinsmannschaften oder regionale und überregionale Auswahlmannschaften Fußballspiele austrugen. Auch in den Kriegsjahren. Vor allem in den besetzten Gebieten wurden solche Fußball-Begegnungen von der militärischen Führung auch bewusst gefördert. Waren sie für die lokale Bevölkerung doch Momente der Zerstreuung, für die auf dem Rasen beteiligten Akteure sollten sie der Stärkung der Moral dienen.

 

Am 7. September trat in Metz die dortige Heeresmannschaft "Schwarz-Weiß Metz" gegen den 1. FC Kaiserslautern an. Ein Auftritt,  der sich für die Zuschauer lohnte, die immerhin 12 Tore zu sehen bekamen. Mit 9:3 schlug der FCK die Wehrmachts-Elf. Der überragende Spieler auf dem Feld, einmal mehr Fritz Walter, der immerhin vier der neun Treffer für den FCK selbst erzielte. "Der stabil gewordene Ballkünstler `Fritz´ zeigte sich im besten Licht", urteilte die Metzer Tageszeitung am darauffolgenden Montag über die Form des 20-jährigen Lauterer Angreifers. Die Hausherren waren in der Anfangsphase bereits mit 2:0 in Führung gegangen. Fritz Walter markierte mit seinen beiden ersten Toren den 2:2 Ausgleich. "Wie Walter unwiderstehlich davonzog, seine Gegner durch Körpertäuschungen gebannt stehen ließ und wie er den Ball über die weiße Linie brachte, das war eine wahre Pracht", zeigte sich der Autor des Spielberichtes der Metzer Lokalzeitung entzückt. Durch ein weiteres Tor von Ottmar Walter ging der FCK in Halbzeit eins erstmals in Führung und führte zur Pause mit 4:3. "Als idealer Angriffslenker erwies sich wieder einmal Fritz Walter, der sich wieder in wahrer Glanzform zeigte", urteilte auch die NSZ in ihrer Ausgabe am darauffolgenden Montag. Neben den fünf Toren der beiden Walter-Brüder trafen auf Lauterer Seite Werner Baßler und Jakob Marker noch je zweimal ins gegnerische Netz.

 

mg

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