Tag 69 von 100 - 29.09.2020

Deutsche Meisterschaft 1951 - Endspiel:
SC Preußen Münster - 1. FC Kaiserslautern 1:2

30. Juni 1951, Berlin (Olympiastadion), 90.000 Zuschauer

 

Fotos: Eric Lindon, PVZ vom 02.07.1951
Fotos: Eric Lindon, PVZ vom 02.07.1951

Die Endrundenspiele des Südwestmeisters bedeuteten für die Spieler und Verantwortlichen des 1. FCK jede Menge an Aufregung. Der bisherige Stammtorhüter Karl Adam wurde im ersten Spiel gegen Fürth (2:2) durch den jungen Dieter Schaack ersetzt, obwohl dieser noch keine Spielberechtigung besaß. Fürth legte Protest ein, Schaack wurde gesperrt und Trainer Richard Schneider musste nach Koblenz fahren, um Karl Adam, der fortan für Neuendorf spielen wollte, für die Endrunde zum FCK zurückzuholen. Ein weiterer Schlag für den 1. FCK war die Rückenverletzung Ottmar Walters - ein Bandscheibenvorfall setzte ihn für die restlichen Endrundenspiele außer Gefecht. Zum Glück für die Lauterer steigerte sich der 19-jährige Horst Eckel als Rechtsaußen hervorragend und erzielte in den sechs Begegnungen sechs Tore. Ebenso erfolgreich war der routinierte Werner Baßler, dessen sechs Treffer in den Hin- und Rückspielen gegen die SpVgg Fürth, den FC St. Pauli und den FC Schalke 04 dem FCK ebenso halfen, das Endspiel zu erreichen.

 

Rechtzeitig zum Finalspiel im Olympiastadion von Berlin war Ottmar Walter wieder einsatzfähig. Trainer Richard Schneider und Kapitän Fritz Walter nahmen als besondere Maßnahme Linksaußen Karl Wanger aus der Mannschaft und ersetzten ihn durch den eher defensiven Bernhard Fuchs - damit sollte eine zusätzliche Sicherung gegen den gefährlichen "100.000-Mark-Sturm" von Preußen Münster geschaffen werden. Die erste Halbzeit zeigte den erwarteten Ansturm der Münsteraner, der dank der soliden Defensivleistungen der FCK-Abwehr ohne Folgen blieb. Fritz Walter fand erst nach einer gewissen Zeit zu seinem Spiel. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit konnte Felix "Fiffi" Gerritzen den FCK-Schlussmann Adam zum 1:0 überwinden. Doch vierzehn Minuten später war es Fritz Walter, der nach einem Solo seinem Bruder Ottmar den Ball so maßgerecht servierte, dass dieser mit einem Flachschuss den Ausgleich erzielen konnte. Preußen Münster warf nun alles in die Offensive, der FCK jedoch spielte weiterhin ruhig aus der verstärkten Deckung heraus. In der 74. Minute zirkelte Fritz Walter einen Eckball über den Strafraum hinweg zu Ottmar, der mit einem Kopfball die vielumjubelte Führung für die Roten Teufel markierte. Die FCK-Abwehr um Karl Adam und Werner Liebrich entschärften die letzten Versuche der Münsteraner, dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Die Lauterer hingegen konnten zum ersten Mal die Meisterschale mit in ihre Heimatstadt nehmen.

 

hw

...zurück