Foto: Archiv Eric Lindon
Foto: Archiv Eric Lindon

Zweimal Finale aber nur ein Triumph

Der ehemalige FCK-Spieler Klaus Scheer feiert heute 70. Geburtstag

04.10.2020

 

Mit dem FC Schalke 04 wurde er Vizemeister und Pokalsieger. Im DFB-Pokalfinale 1972 bezwangen Klaus Scheer und seine Knappen damals den 1. FC Kaiserslautern. Der spektakuläre 5:0 Erfolg der Schalker wurmt viele Lauterer Fans noch heute. Nachdem er sechs Jahre lang das Trikot der Königsblauen getragen hatte und dabei in 165 Bundesligapartien immerhin 38 Tore für die Schalker erzielen konnte, wechselte der Blondschopf 1975 an den Betzenberg. Für zwei Spielzeiten blieb der Offensivmann ein Roter Teufel. An seine Erfolge bei Schalke konnte Klaus Scheer beim FCK indessen nicht anknüpfen. Heute wird der offensive Mittelfeldakteur 70 Jahre alt.

 

Geboren wurde Klaus Scheer in Siegen, in Nordrhein-Westfalen. Seine fußballerischen Jugendjahre verbrachte er bei seinem Heimatverein BC Eintracht Siegen, spielte für die Sportfreunde Siegen und wechselte 1969 im Alter von 19 Jahren zum Bundesligisten FC Schalke 04. Seine größten Erfolge feierte er dort in der Saison 1971/72, als er mit den Königsblauen Vizemeister hinter dem FC Bayern München und Deutscher Pokalsieger wurde. Zum Rekordergebnis von 5:0 im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern steuerte er das 2:0 bei. Klaus Scheer gehört auch zu den wenigen Bundesligaspielern, denen es gelang in einem Spiel fünf Tore zu erzielen. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Abend des 1. September 1971 zerlegte die Schalker Elf ihren Gegner mit 6:2. Klaus Scheer schoss dabei fünf der sechs Schalker Tore, darunter alle vier bis zur Pausenführung des Gastgebers. Beim großen Bundesliga-Skandal von 1971, der nach der Vizemeisterschaft zum Verfall der Schalker Mannschaft führte, blieb er unbelastet.

 

1975 dann sein Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern. Unter Trainer Erich Ribbeck blieb Klaus Scheer bis 1977 ein Roter Teufel. In seinen beiden Spielzeiten am Betzenberg absolvierte er immerhin 41 Bundesligaspiele, wobei ihm jedoch kein einziger Treffer gelang. Gleich in seiner ersten Lauterer Saison erreichte der FCK nach 1961 und 1972 zum dritten Mal das DFB-Pokal-Finale. Gegner am 26. Juni 1976 im Frankfurter Waldstadion, der Hamburger SV. Auch in diesem Finale, in dem Klaus Scheer in der Startelf stand, hatten die Roten Teufel am Ende das Nachsehen. Die Hanseaten führten vor 61.000 Zuschauern bereits zur Pause nach Toren von Peter Nogly und Ole Bjørnmose mit 2:0. Bei diesem Ergebnis bleib es bis zum Abpfiff. Der Pott wanderte in die Hansestadt. Während seiner Zeit am Betzenberg kam Klaus Scheer auf 50 Pflichtspieleinsätze bei den Pfälzern, trug außer in den 41 Bundesligaspielen noch siebenmal das Trikot der Roten Teufel und stand in zwei UEFA-Cup-Begegnungen für den FCK auf dem Platz.

 

1977 wechselte Klaus Scheer zum damaligen Zweitligisten Westfalia Herne für den er bis 1979 das Trikot trug und wo er am Ende der Saison 1978/79 die Fußballschuhe als aktiver Spieler an den Nagel hängte. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere erwarb er die Trainerlizenz. Er stand unter anderem für die Sportfreunde Siegen, den 1. FC Saarbrücken und den FC Remscheid an der Seitenlinie. Von 1999 bis 2001 war er in Österreich bei Austria Lustenau tätig. Es folgten Trainerstationen bei der SV Elversberg, Borussia Fulda, beim 1. FC Eschborn, der SpVgg Bayreuth, dem 1. FC Schweinfurt 05 und zum Ende seiner Trainerkarriere noch einmal beim Bayernligisten SpVgg Bayreuth. Auch das Museumsteam gratuliert ganz herzlich zum heutigen 70. Geburtstag.

 

mg

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