Autogrammkarte 1981/82 (Foto: Archiv Thomas Butz)
Autogrammkarte 1981/82 (Foto: Archiv Thomas Butz)

Spieler, Trainer, Manager, Sportdirektor

Der ehemalige FCK-Mittelstürmer Bruno Hübner wird heute 60 Jahre alt

28.01.2021

 

Bei den Ladehemmungen der Offensiv-Akteure des FCK in der laufenden Saison, würde den Roten Teufeln ein Stürmer vom Format eines Bruno Hübner heute vermutlich gut zu Gesicht stehen. Doch der in Mainz-Kastel geborene Mittelstürmer, der von 1981 bis 1986 das Trikot der Roten Teufel trug, hat die Fußballschuhe längst an den Nagel gehängt. Dem Fußball ist er dennoch stets treu geblieben. Zunächst als Trainer, später als Manager und Sportdirektor. Bis heute. Bei Eintracht Frankfurt bekleidet er aktuell den Posten des Sportdirektors und das seit bereits fast 10 Jahren. Heute wird Bruno Hübner, der mit seiner Familie am Rand des Taunus lebt, 60 Jahre alt.

 

Seine fußballerischen Jugendjahre absolvierte Bruno Hübner bei der Fußballvereinigung Kastel 06, wo er es von der Jugend in die 1. Mannschaft schaffte. Mit dem Aufstieg des FVK 06 in die Oberliga Hessen im Jahr 1979, stand so mancher Kicker der Hessen nun auch sichtbarer im Rampenlicht. Nicht nur auf der anderen Rheinseite beim damaligen Südwest-Oberligisten 1. FSV Mainz 05. Auch der 1. FC Kaiserslautern wurde auf den schlaksigen aber talentierten Mittelstürmer aufmerksam und so wechselte Bruno Hübner mit Beginn der Saison 1981/82 in die Bundesliga, auf den Betzenberg zum FCK. Sein Debüt als Profi gab er dort zum Saisonauftakt beim Gastspiel der Roten Teufel bei Eintracht Frankfurt am 8. August 1981, als er in der 62. Minute für Wolfgang Wolf eingewechselt wurde. Zu dem Zeitpunkt lag der FCK mit 0:2 zurück, hatte mit Beginn der zweiten Halbzeit einen Elfmeter vergeigt. Am Ende hieß es 2:2, nachdem Friedhelm Funkel (73.) und Hans-Peter Briegel (77.) für den FCK noch zwei Treffer erzielen konnten.

Bruno Hübner, Saison 1985/86 (Foto: Archiv Thomas Butz)
Bruno Hübner, Saison 1985/86 (Foto: Archiv Thomas Butz)

Bei seinem sechsten Einsatz erzielte Bruno Hübner seinen ersten Treffer, als er den Schlusspunkt beim 4:0-Sieg über Arminia Bielefeld setzte, nachdem Hans-Peter Briegel und zweimal Friedhelm Funkel vorgelegt hatten. Es war eine denkwürdige Saison. Die vorläufig letzte Spielzeit nach vier erfolgreichen Jahren unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp. Der FCK landete am Ende auf Tabellenplatz vier. Die Fans werden sich vor allem an das sensationelle Auftreten des FCK im UEFA-Cup erinnern, das auch Bruno Hübner einer seiner Karrierehighlights geliefert haben dürfte. Das Viertelfinal-Los Real Madrid! Im Hinspiel war er 90 Minuten auf dem Platz. Für jeden Profi ist es sicher ein einmaliges Erlebnis einmal im Bernabéu-Stadion auflaufen zu dürfen. Das legendäre Rückspiel, bei dem die Roten Teufel die Madrilenen dann mit 5:0 aus dem Stadion fegten, blieb ihm indes verwehrt. In der darauffolgenden Saison kam Bruno Hübner zu lediglich sechs Einsätzen, in denen er zwei Tore erzielte. In seiner erfolgreichsten FCK-Saison 1983/84 traf er in 20 Spielen zehnmal und auch in der folgenden Spielzeit war er in 27 Partien viermal erfolgreich. Nachdem er in der Saison 1985/86 verletzungsbedingt zu keinem Einsatz gekommen war, beendete er im Sommer 1986 mit erst 25 Jahren seine Profikarriere. In seinen fünf Jahren am Betzenberg lief Bruno Hübner für den FCK 76-mal in der Bundesliga auf, achtmal im UEFA-Pokal und dreimal im DFB-Pokal. Insgesamt gelangen ihm dabei 19 Tore, die er allesamt in der Bundesliga markierte.

 

Nach seiner Zeit beim FCK wechselte er zurück zu seinem Heimatverein SV Wehen in die Kreisklasse. Dort begleitete er den Aufstieg bis in die Landesliga, wo er übrigens auch Torschützenkönig wurde. Nachdem er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, arbeitete er beim SV Wehen unter anderem als Trainer und ehrenamtlicher Vize-Präsident, bis er 2004 als neuer Manager des Regionalligisten vorgestellt wurde. Er kümmerte sich neben den sportlichen Dingen auch um die Sponsorensuche und die Verbesserung der Außendarstellung des Vereins. 2007 führte er Wehen erstmals in die 2. Bundesliga, noch vor Beginn der Saison 2007/08 musste er jedoch nach Differenzen mit dem Präsidium den Verein nach insgesamt 21 Jahren verlassen.

Bruno Hübner im Eintracht Frankfurt Museum 2011 (Foto: Steffen Ewald)
Bruno Hübner im Eintracht Frankfurt Museum 2011 (Foto: Steffen Ewald)

In der Winterpause der Saison 2007/08 wurde Bruno Hübner Sportdirektor beim damaligen Bundesligisten MSV Duisburg und stieg mit dem MSV in die 2. Liga ab. Nach dem Erreichen des Pokalfinales 2011 löste er im Mai 2011 seinen Vertrag in Duisburg auf. Danach wechselte er in gleicher Funktion zur Frankfurter Eintracht, die zuvor aus der Bundesliga abgestiegen war. Dort arbeitet er bis heute als Sportdirektor mit einem noch bis 30. Juni 2021 dotierten Vertrag.

 

Während seiner Laufbahn als Amateurspieler arbeitete der gelernte Industriekaufmann zunächst 18 Jahre lang in dem vom SV-Wehen-Präsidenten gegründeten Unternehmen Brita. Seine Söhne Benjamin (TSG 1899 Hoffenheim), Christopher (SV Wiesbaden) und Florian (1. FC Union Berlin) spielen ebenfalls Fußball. Bruno Hübner lebt heute mit seiner Familie im hessischen Taunusstein. Das gesamte Team des FCK-Museums gratuliert herzlich zum heutigen runden Geburtstag.

 

mg

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