Saison 1986/87 (Foto: Archiv Thomas Butz)
Saison 1986/87 (Foto: Archiv Thomas Butz)

Der Ball, die Bank und der Wein

Der frühere Profi und Jugendtrainer des FCK Gunther Metz wird 55

08.08.2022

 

Als aktivem Profifußballer war Gunther Metz am Betzenberg lediglich eine einzige Bundesligasaison vergönnt. In der Spielzeit 1986/87 stand der talentierte Defensivmann in acht Bundesligapartien im Trikot der Roten Teufel auf dem Platz. Deutlich häufiger trug er das Trikot des Karlsruher SC, für den er stolze zwölf Spielzeiten im Einsatz war. Nach dem Ende seiner Karriere als aktiver Profikicker blieb er dem Fußball treu und begann eine Trainerkarriere, die bis heute andauert. Doch auch abseits des Fußballplatzes hat er mit dem Thema Wein eine Leidenschaft gefunden, die er heute gemeinsam mit seinem Sohn Julian pflegt und sprichwörtlich zur Reife bringt.

 

Seine ersten fußballerischen Gehversuche machte Gunther Metz im elterlichen Wohnort Hangen-Weisheim, beim dortigen Sportclub. Bis 1980 blieb er Dorfverein unweit seines Geburtsortes Alzey treu, ehe er in den frühen 1980er Jahren zur Jugendabteilung des 1. FC Kaiserlautern wechselte. Dort durchlief er alle Jugendmannschaften, ehe er 1986 von der U19 in den Profikader des FCK wechselte. Sein Bundesligadebüt gab er am dritten Spieltag der Saison 1986/87 beim Auswärtsspiel des FCK beim SV Werder Bremen, bei dem sich die Roten Teufel knapp mit 0:1 geschlagen geben mussten. Auf lediglich acht Bundesligaeinsätze kam Gunther Metz beim FCK. Seine letzte Bundesligapartie im Trikot der Roten Teufel absolvierte er beim 2:1-Heimsieg des FCK am 16. Spieltag der gleichen Saison. Im Sommer 1987 wechselte er dann zum Ligakonkurrenten Karlsruher SC, wo seine Profikarriere so richtig Fahrt aufnehmen sollte.

 

Gunther Metz entwickelte sich in Karlsruhe schnell zum Liebling der Fans, die sein leidenschaftliches Kämpferherz und sein kompromissloses Zweikampfverhalten schätzten und von denen er oft nur „Magic Metz“ genannt wurde. 358 Pflichtspiele absolvierte Gunther Metz in zwölf Jahren für den Karlsruher SC, 278 davon in der Bundesliga. In dieser Zeit kreuzte Gunther Metz mit dem KSC in insgesamt 20 Bundesligapartien die Klingen mit seinem früheren Verein, dem 1. FC Kaiserslautern. Vier Partien konnte der FCK für sich entscheiden, sechs der KSC und zehn Mal trennten sich die Rivalen mit einem Remis. Im DFB-Pokal gab es in der KSC-Ära von Gunther Metz nur ein Aufeinandertreffen mit dem FCK und das hatte es in sich. 1996 erreichten beide Clubs das Finale im DFB-Pokal. Der FCK war eine Woche zuvor erstmals aus der Bundesliga abgestiegen, der KSC im Olympiastadion klarer Favorit. Gunther Metz stand in der Startelf der Badener, die nach einem fulminanten Freistoßtor von Martin Wagner kurz vor der Halbzeit in Rückstand gerieten. In der 73. Minute musste Gunther Metz für Edgar Schmitt weichen. Der FCK brachte die knappe Führung über die Zeit und nahm den Pott mit in die Pfalz.

Saison 1986/87 - 1. FC Kaiserslautern-FC Bayern München (Foto: 1. FC Kaiserslautern)
Saison 1986/87 - 1. FC Kaiserslautern-FC Bayern München (Foto: 1. FC Kaiserslautern)

In seinen letzten aktiven KSC-Jahren hatte Gunther Metz gegenüber der technisch versierteren vereinsinternen Konkurrenz, zu der Slaven Bilić, Burkhard Reich und der aktuelle FCK-Trainer Dirk Schuster zählten, häufiger das Nachsehen und kam zu immer weniger Einsatzzeiten. Nach dem Abstieg des KSC in die 2. Bundesliga am Ende der Saison 1997/98, absolvierte Gunther Metz dann sein letztes Pflichtspiel für den Karlsruher SC am 28. Mai 1999 im Unterhaus des deutschen Fußballs.

 

Nach seiner aktiven Zeit als Profi-Fußballer wechselte Gunther Metz im Sommer 2001 in den Nachwuchsbereich des FCK. Zunächst als Betreuer der U19 des 1. FC Kaiserslautern. Mit Beginn der Saison 2006/07 übernahm er die U17-Mannschaft des FCK, mit der er in der Saison 2007/08 bis ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft vordrang. Doch Gunther Metz war auch stets zur Stelle, wenn bei den FCK-Profis eine helfende Hand gebraucht wurde. Ab dem Sommer 2008 betreute er dann die U-19-Mannschaft der Roten Teufel und im Frühjahr 2011 übernahm er wieder die U-17 des FCK als Nachfolger der brasilianischen Zaubermaus Ratinho. Zur Saison 2011/12 wurde er wieder Trainer der U19. Diese Aufgabe erfüllte er bis 2017. Seit 2017 fungiert er als Co-Trainer von Guido Streichsbier in verschiedenen U-Nationalmannschaft des DFB. Seit Sommer 2019 ist er außerdem Talente-Trainer beim 1. FC Kaiserslautern.

 

Seine zweite Leidenschaft neben dem Fußball galt schon immer auch dem Weinanbau, den er quasi von der Pieke auf im elterlichen Weingut mitbekommen hat. Auch während seiner Zeit als aktiver Fußballer blieb Gunther Metz seiner Heimat und seinem elterlichen Weinbaubetrieb treu, wann immer es die Profikarriere zuließ. Mittlerweile hat Gunther Metz den Ball an Sohn Julian weitergespielt, der den Familienbetrieb auch mit neuen kreativen Ideen bereichert. So wird seit 2021 in Rheinhessen der MetzWein als „3er-Kette“ angeboten. Eine Hommage an die langjährige Fußballkarriere von Gunther Metz. Wobei jede Flasche der Weintrilogie für einen Abschnitt im Fußballerleben des Gunther Metz steht. Der MetzWein 01, ein Rosé-Wein mit rotem Etikett, steht für die Jahre von Gunther Metz beim 1. FC Kaiserslautern als Spieler und als Trainer. Der MetzWein 87, ein trockener Weißwein, steht als blau etikettierte Flasche für das Jahr 1987 und den Start der Profikarriere von Gunther Metz beim Karlsruher SC. Der MetzWein 17, ein bouquetreicher Weißwein, steht für das Jahr 2017 als der ehemalige Profi zum DFB wechselte und dort als Co-Trainer im Juniorenbereich Verantwortung übernahm, sichtbar referenziert durch eine grüne Etikettierung. Man darf gespannt sein ob aus der jüngst aufgelegten Weinlinie vielleicht auch bald eine „4er-Kette“ oder eine „5er-Kette“ werden wird.

 

Am heutigen 8. August 2022 feiert Gunther Metz seinen 55. Geburtstag. Ein willkommener Anlass sich einen guten Tropfen zu gönnen. Das Museumsteam und die gesamte FCK-Familie gratulieren jedenfalls aufs Herzlichste zum Schnapszahl-Geburtstag und wünschen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg auf dem Fußballplatz und im Weinberg.

 

mg

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